Die Pflege von Hunden

Bei der täglichen Hundepflege steht nicht allein die Forderung nach Bewegung und Reinigung im Vordergrund, sondern vor allem die Vermeidung und Früherkennung eventueller Krankheiten durch intensive Beobachtung und ausgewogene Ernährung des Tieres. Der Hundebesitzer sollte seinen Hund täglich gewissenhaft pflegen. Das ist die grundlegende Voraussetzung dafür, das der Hund gesund und fit bleibt. Da es ein umfassendes Thema ist, soll hier auch ausgiebig darauf eingegangen werden. Viel Spaß beim Stöbern !!
Die tägliche Pflege ihres Hundes fördert:
  • Leistung
  • Wohlbefinden
  • Kontakt (Mensch/Tier)
  • Krankheitsfrüherkennung
Die tägliche Pflege ihres Hundes
verhindert:
  • Leistungsabfall
  • Krankheitsverschleppung sowie
  • Parasitenbefall

zu pflegen sind:
    Haut und Haarkleid durch
  • Massage der Haut
  • Kämmen
  • Bürsten

    Pfoten mit
  • Krallen
  • Ballen



    Körperöffnungen wie
  • Fang
  • Nase
  • Ohren
  • Augen
  • After
  • Geschlechtsteil

zu beobachten sind:
  Veränderungen des Gesamtverhaltens (Allgemeinbefindens)
  • Unlust (Apathie)
  • Verweigerung von Nahrungs- und Wasseraufnahme
  • ungewöhnlich großer Durst
   Parasitenbefall
   sichtbare Merkmale von Krankheitserscheinungen
  • Kopfschütteln
  • Kratzen
  • Wälzen
  • Juckreiz
  • Haarausfall
  • Stumpfes Fell
  • überdurchschnittlicher Ausfluß aus Augen, Nase, Geschlechtsteil
  • häufiges Erbrechen
  • Schwierigkeiten beim Kotabsetzen
  • Kotabsatz (Konsistenz, Würmer, Blut)
  • Verstopfung
  • Schwierigkeiten beim Harnlassen (Blut im Harn, Farbe)
  • schlechter Ernährungszustand trotz Freßlust
  • Bewegungsbehinderungen ohne erkennbare äußere Anzeichen (Dorn, Rißwunde)
   Störungen im Bewegungsablauf
   Überschreiten der Normaltemperatur von 39,2°C
  • durch Messen der Körpertemperatur, um Abweichungen zum Zwecke der Krankheitsfrüherkennung festzustellen (siehe auch Körpertemperatur).

Der praktische Pflegedienst
Wird der Hund täglich gekämmt und gebürstet, braucht er nur selten ein Bad. Bei starker Verschmutzung des Haarkleides kann er mit Wasser und geeigneten Waschmitteln gebadet werden. Anschließend muß eine zugfreie Unterbringung sichergestellt werden. In den Sommermonaten soll der Hund auch schwimmen.

   Handmassage
Die Massage der Haut
  • soll die Durchblutung und das Allgemeinbefinden fördern,
  • soll das Lösen locker in der Haut sitzender Haare aus dem Fell bewirken und
  • dient der Erkennung von Verletzungen, Quetschungen, Parasiten u.a.
Sie sollte entlang
  • dem Rücken,
  • der Schulterpartie,
  • der Vorder-/und Hinterhand
zum Herzen hin durchgeführt werden. Nur diese Körperteile sind mit leichtem bis starkem Fingerdruck zu walken.
   Kämmen
  • Zum Kämmen des Hundes soll jeweils ein Stielkamm mit breitem und engem Zahnabstand verwendet werden. Der Kamm mit engem Zahnabstand soll zur Erhaltung des Unterhaares im Winter nicht verwendet werden.
Reihenfolge: Erst kämmen, dann bürsten
   Bürsten
  • Im ersten Arbeitsgang soll zur Reinigung des Haarkleides gegen den Strich gebürstet werden; im zweiten erfolgt die mit dem Strich durchzuführende Glättung des Haarkleides.
  • Die anfallenden Putzabfälle sollen wegen der bestehenden Gefahr der Verbreitung von Hautparasiten sowie aus hygienischen Gründen sorfältig gesammelt und unschädlich beseitigt werden.

Untersuchung auf krankhafte Veränderungen,
  • Untersuchung des Fanges auf eventuelle Verletzungen, Zahnerkrankungen, Verfärbung der Schleimhäute und üblen Geruch (Hinweis auf verschiedene Organerkrankungen).
  • Untersuchung der Nase auf Ausfluß (Hinweis auf verschiedene Infektionskrankheiten und Erkrankungen der oberen Atemwege) wäßriger und eitriger Außfluß sind Zeichen von Erkrankungen der Atemwege. Der Nasenspiegel gesunder Hunde ist i.d.R. feucht und glänzend, bei kranken Tieren jedoch gelegentlich trocken und rissig (im Bedarfsfall mit Melkfett oder Vaseline eincremen).
  •  Untersuchung der Augen auf Fremdkörper, Verletzungen, Verfärbung der Augenbindehaut (insbesondere Rötung), Augenausfluß. Ausfluß im Augenwinkel (geringe Mengen beim gesunden Auge) wird mit einem mäßig feuchtem, fusselfreiem Wattebausch zum Nasenrücken hin abgewischt. Bei vermehrtem wäßerigen oder eitrigem Ausfluß ist der Tierarzt hinzuzuziehen.
  • Untersuchung der Ohren auf Zecken, Ekzeme, Gehörgangsentzündungen (Geruchsprobe ! ). Ein bis zweimal wöchentlich sollen die Ohrmuscheln (äußerer Gehörgang ! ) mit Zeigefinger, fusselfreier Watte und ggf. mit einem geeignete Ohrreinigungsmittel gereinigt werden. Die Reinigung des inneren Gehörganges mit einem Watteträger soll nur durch erfahrene Hundehalter oder durch einen Tierarzt durchgeführt werden. Bei Entzündungen unbedingt den Tierarzt aufsuchen, nicht alten Hausmitteln den Vorzug geben. Entzündungen des äußeren oder inneren Gehörganges (fälschlicherweise als Ohrwurm oder Ohrenzwang bezeichnet) entstehen hauptsächlich durch äußere Einwirkungen wie •Nässe, •Schmutz, •Fremdkörper (z.B. Kornspelzen, Grannen der Getreidearten), •chemische Stoffe, •Ohrmilben und •zersetztes OhrenschmalzKennzeichen: Der Hund hält den Kopf schief, schüttelt den Kopf und kratzt sich mit den Pfoten der Hinterläufe über das entsprechende Ohr. Hierbei brummen oder jaulen die Hunde. Der Gehörgang ist gerötet. Fremdkörper müssen - wenn möglich - sofort entfernt werden; ggf. den Tierarzt aufsuchen.
  • Untersuchung des Haarkleides (Haut und Fell) auf Kahlstellen, Hautparasiten und Verletzungen. Durch Führung der Hand gegen den Fellstrich ist eine Einsicht der Haut möglich. Schmutz, Staub, abgestorbene Haare und Hautreste sind zu entfernen !  Intensive Pflege regt die Blutzirkulation und die Hautatmung an, erhöht die Widerstandskraft gegen Witterungseinflüsse.
  • Untersuchung der Pfoten auf Verletzungen, Ekzeme, Druckstellen.
  • Krallen werden nur bei weichem Gelände zu lang, nicht bei normalen Bodenverhältnissen. Die Dauemnkrallen der Vorderläufe nutzen sich beim Laufen nicht ab, da sie den Boden nicht berühren; wenn nötig, nur mit einem speziellen Krallenschneider kürzen. Nicht über die Blutlinie hinaus kürzen.
  • BallenOftmals sind plötzliche Lahmheiten auf eingetretene Steinchen sowie Schnitt- und Rißverletzungen und auch auf Zwischenballen und Zwischenzehenekzeme zurückzuführen. Im Winter wird bei Einsatz von Streumitteln empfohlen, die Pfoten mit handwarmem Wasser zu waschen, um Hautentzündungen zwischen Zehen und Ballen vorzubeugen. Einfetten mit Melkfett oder Vaseline gehört dann zur täglichen Pflege. Zu Untersuchung des Vorderlaufes wird dieser angehoben und im Vorderfußwurzelgelenk nach hinten abgeknickt. Zur Unterstützung der Hinterläufe stellt sich der Hundeführer seitlich neben seinen Hund, damit er den Hinterlauf nach hinten ausgestreckt anheben und den Fußballen deutlich sehen kann. Mit dem Daumen können die Ballen leicht auseinandergedrückt und die Zwischenräume eingesehen werden.
  • Untersuchung des Afters auf Entzündung der Analdrüse und am After austretende Darmparasitenteile. Eine verschmierte Analtegion weist auf Durchfall hin. Juckreiz (Schlittenfahren) und Rötung weisen auf Analbeutelentzündung oder Wurmbefall hin. In beiden Fällen und bei anhaltendem Durchfall ist der Tierarzt aufzusuchen.
  • Untersuchung der Geschlechtsteile auf Ausfluß und optische Veränderungen.
  • Vorhaut: Bei gelblich trüben Ausfluß liegt eine Entzündung vor, die vom Tierarzt zu behandeln ist.
  • Hoden: Durch Liegen auf rauhem Untergrund kann es gelegentlich zur Reizung und Entzündung des Hodensackes kommen (Skrotalekzem). Bei entzündung der Hoden sind diese meist geschwollen. Blutiger Urin deutet beim Rüden auf eine Blasenentzündung und ggf. eine Prostataerkrankung hin.
  • Scheide: Bei Hündinnen ist auf unnatürlichen Scheidenausfluß zu achten (schleimiger, eitriger, blutiger Ausfluß). Nur zur Zeit der Läufigkeit besteht ein natürlicher Blutausfluß aus der Scheide, bei gleichzeitiger Schwellung der Schamlippen und verändertem Geschlechtsverhalten.
Läufigkeit der Hündin
Phase vor der Läufigkeit
(Proöstrus)
Schamschwellung und blutiger Ausfluß, Rüden werden angelockt, Dauer: 6-9 Tage
Hitze , Läufigkeit
(Östrus)
Milchiger, oftmals jedoch gleichfarbener blutiger Ausfluß, Rüden werden akzeptiert Dauer: individuell verschieden, bis zu 9 Tagen.
Trächtigkeit keine äußeren Merkmale in den ersten 2-5 Wochen, danach Gesäugeschwellung und ggf. Gewichtzunahme. Dauer: ca.58-63 Tage
Sexuelle Ruhepause
(Anöstrus)
Abwehr der Rüden, kein sexuelles Interesse. Dauer: durchschnittlich 4-7 Monate

 Läufigkeitsunterdrückung
Bei den hierfür gebräuchlichen Medikamenten (Hormongabe) handelt es sich prinzipiell um die gleichen Wirkstoffe, die auch in der Humanmedizin eingesetzt werden. Durch eine Injektion wird der Sexualzyklus unterbrochen, eine Läufigkeit tritt nicht mehr auf.
Anwendung:
- ca. 1-2 Monaten vor der Hitze. Der richtige Zeitpunkt ist sehr wichtig, anderenfalls können Nebenwirkungen eintreten. Im Zweifel kann der Tierarzt das Zyklusstadium mit einem Scheidenabstrich bestimmen.

 Läufigkeitsunterbrechung
sollte nur im Notfall praktiziert werden. Auch hier helfen Hormongaben, die vom Tierarzt verschrieben werden und im Regelfall, nach Beobachtung der Blutung, für einen Zeitraum von ca. 2-3 Wochen täglich zu verabreichen sind.

 unerwünschter Deckakt
Wichtig: keine Trennversuche
Nach dem Deckakt Tierarzt konsultieren. Die Trächtigkeit kann bis zum 35. Tag abgebrochen werden.

Körpertemperatur
  • Verhalten beim MessenDas Messen der Körpertemperatur (nur in Verdachtsfällen) ist für den Hund eine unangenehme Angelegenheit. Wenn der stehende Hund sich dauernd bewegt, sollte es nur zu zweit durchgeführt werden, weil der Darm durch das Thermometer verletzt werden kann. Im Liegen geht es problemloser; ggf. sollte der Beißkorb aufgesetzt werden.
  • Einführen des ThermometersDas Messen der Mastdarmtemperatur erfolgt mit einem gut eingefetteten Thermometer. Es soll unter leichten Drehbewegungen vorsichtig ca. 5 cm in den Mastdarm eingeführt werden. ( Veraltete Quecksilberthermometer sollten ca. 3 Minuten im Mastdarm verbleiben.) Die neuen, elektronischen Thermometer, sind mit einem Piepston ausgestattet, die das Messende signalisieren.
  • Meßwerte Die normale Temperatur schwankt beim Hund zwischen 38,5 °C (morgens) bis 39,2°C (abends). Durch hohe Außentemperaturen, körperliche Belastung und Aufregung kann die Körpertemperatur geringfügig erhöht sein. Untertemperatur ist gefährlicher als Übertemperatur und oft ein Hinweis auf eine Kreislauferkrankung. Bei fieberhaften Krankheiten (über 39,4°C) und Untertemperatur ist der Tierarzt hinzuzuziehen.
Fütterung
  • Die Aufnahme von Nahrungsmitteln (Ernährung) dient dem Zweck, den Organismus die Energieträger und essentiellen Nährstoffe in möglichst ausgewogenen, dem Bedarf angepaßten Mengen zuzuführen.
   Energie und Nährstoffe:
Zur Aufrechterhaltung der fundamentalen Lebensvorgänge des Gesamten Organismus (von der kleinsten Einheit der Zellen bis hin zu den Organen) benötigt jedes Lebewesen Energie. Die zugeführte Energie wird für die Muskeltätigkeit, die Konstanthaltung der Körpertemperatur sowie für die ständige Neu- Umbildung von Gewebe und Sekretionsleistung der Drüsen verwendet.

Die Energie gewinnt der Körper aus den Nahrungsinhalten Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten. Aus den Fetten kann dabei mehr als doppelt soviel Energie wie aus den Eiweißen und Kohlenhydraten gewonnen werden.

Außer der Energie muß der Körper mit Nährstoffen versorgt werden, die für den ständigen Umbau der Körpersubstanzen benötigt werden. Sie sind auch erforderlich, um die Verluste durch die Ausscheidungen wieder aufzufüllen. Diese Nährstoffe sind Minerale und Vitamine, aber auch Eiweißbestandteile (Aminosäuren) und Fettverbindungen (Fettsäuren), die der Tierkörper nicht selbst herstellen kann.
  • Eiweiß (Rohprotein) wird zur Muskel- und Gewebebildung benötigt. Eiweißstoffe sind Futtermittel tierischer Herkunft, also in Fleisch, Fisch, Milch und Eiern in größeren Mengen enthalten. Das aufgenommene tierische Eiweiß wird nur zum Teil zur Ergänzung der körpereigenen Eiweißreserven und zum Wachstum benötigt, ein anderer Teil dient zur Wärme- und Energieproduktion des Körpers. Eiweißüberschuß wird in Körperfett umgesetz, eine Wirkung, die aber auch durch Verfütterung von Kohlenhydraten und Fett zu erreichen ist.
  • Kohlenhydrate als Energiespender (Körperwärme, Bewegung) sind in Produkten pflanzlicher Herkunft (Getreide, Mais, Reis enthalten). Futtermittel tierischer Herkunft enthalten Kohlenhydrate nur in kleinen Mengen.
  • Fette findet man hauptsächlich in den verabreichten Fleischprodukten. Sie werden im Körper des Tieres teils in Wärmeenergie umgesetzt bzw. im Gewebe für einen späteren Verbrauch gespeichert (Energiedepot), teils werden sie als Vitamin "F" wirksam.
  • Rohfasern sind vorwiegend pflanzliche, unverdauliche Strukturstoffe, die als Ballast für die Tätigkeit der Därme unbedingt nötig sind und die Verdaulichkeit von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten beeinflussen.
  Essentielle Nährstoffe
Alle lebensnotwendigen Elemente und Verbindungen, die der Körper nicht selbst herstellen kann, müssen ihm über die Nahrung angeboten werden. Diese Stoffe nennt man essentielle Nährstoffe. Es werden ca. 50 verschiedene Stoffe essentiell bezeichnet. Diese Stoffe müssen in der Nahrung enthalten sein.

Essentielle Nährstoffe sind:
Mineralien-Mengenelemente Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlor, Schwefel
Mineralien-Spurenelemente Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Jod, Selen, Molybdän, Kadmium, Chrom, Flour, Nickel, Silizium, Zinn, Vanadium.
 Essentielle Aminosäuren
Arginin, Hystidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin- Cystin, Phenylalanin- Tyrosin, Threonin, Valin, Tryptophan
 Essentielle Fettsäure
Linolsäure
 Vitamine  A, D, E, B1, B2, B6, B12, Niacin, Folsäure, Biotin, Panthotensäure
 
  • Mengenelemente (Mineralstoffe) dienen zum Aufbau des Körpers (Gerüstsubstanzen) und zur Regulierung des Stoffwechsels. Sie sind für die Gesundheit und Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Mangel an Mineralstoffen führt zu Krankheiten (Rachitis, Knochenweiche). Calcium und Phosphor sind hauptsächlich in Knochen - Kalium und Natrium überwiegend in Zellen und Körperflüssigkeiten enthalten.
  • Spurenelemente haben wichtige Stoffwechselfunktionen, obwohl sie nur in Spuren benötigt werden.
  • Vitamine haben wichtige Stoffwechselfunktionen. Mangel an Vitaminen führt zu einer Reihe lebensbedrohlicher Erkrankungen. Übergroße Gaben an Vitaminen können allerdings auch zu Erkrankungen (Vergiftung) führen
Vitamin A
Enthalten in Getreidepflanzen und Gemüse, vor allem in Karotten, Butter, Lebertran und Eigelb. Bei Mangel: Wachstumsunterbrechung, Gewichtsverlust, Resistenzschwäche bei Infektionskranheiten, Neigung zu Hauterkrankungen (Ekzeme)

Vitamin B
Enthalten in Hefe, Naturreis, Getreidekeimen, in Leber und Nieren. Bei Mangel: Nervenstörungen, Hauterkrankungen, Wachstumsstörungen.

Vitamin C
Enthalten in Gemüse, Grünzeug, Zitrusfrüchten und Hagebutten. Bei Mangel: Stoffwechselstörungen, Funktionsstörungen der Drüsen, Skorbut sowie Zahnfleischveränderungen und Muskelschwellungen.

Vitamin D
Enthalten in Lebertran, Butter und Eiern. Bei Mangel: Rachitis

Vitamin E
Enthalten in Getreide und Gemüse. Bei Mangel: Muskelerkrankungen, Störungen der Geschlechtsfunktion, Wachstumsstörungen.

Vitamin F
(Ungesättigte Fettsäuren, z.B. Linolsäure, Hautschutzvitamine. Bei Mangel: Ekzeme

Wasser
Wasser muß dem Hund ständig in ausreichender Menge und Trinkwasserqualität frisch zur Verfügung stehen. Die regelmäßige Zufuhr qualitativ und quantitativ ausreichender Wassermengen ist eine der wichtigsten Maßnahmen in der Fütterung des Hundes überhaupt. Eine Unterversorgung mit Wasser führt zum Austrocknen des Körpers (Verdickung der Körperflüssigkeiten) und ist ein erhebliches Gesundheitsrisiko.

Ein ca. 20 kg schwerer Hund benötigt etwa 1,5 Liter Wasser täglich, wobei der Organismus in der Lage ist, einen Teil des Wasserbedarfs aus der Verarbeitung von Fett, Kohlehydraten und Eiweiß selbst "herzustellen".

Der Hund regelt sein Bedürfnis an Wasseraufnahme entsprechend der Konsistenz des Futters selbst.

Erhaltungsbedarf
nennt man den Bedarf an Futter (-inhalten), die der Hund benötigt, um Gewicht, Gesundheit und normale Aktivität zu erhalten.

Ernährung des Hundes
Wissenschaftler weisen in ihren "Empfehlungen zur Versorgung des Hundes mit Energie und Nährstoffen" darauf hin, das Hund, die Bewegungsleistungen ausführen, im wesentlichen einen Mehrbedarf an Energie besitzen. Die Höhe des Mehrbedarfs ergibt sich aus der Belastung. Ein Hund wird bei einer Bewegungsdauer von 6 - 8 Stunden einen Energiebedarf aufweisen, der doppelt so hoch wie der Erhaltungsbedarf ist.

Ein ausgewachsener Hund mit ca. 35 kg Körpergewicht benötigt bei mittlerer Belastung ca. 2300 J - 165 g Rohprotein, mindestens 50 g Rohfett, 5,5 g Calcium und 4,5 g Phosphor. Dieser Bedarf wird durch folgende Futtermengen gedeckt:

♦Schlachtabfälle 850 g (siehe unbedingt Futtermittelarten tierischer Herkunft), Trockenbeifutter 300 g, Haferflocken 100 g, Mineralstoff-Vitamin-Spurenelementemischung 20 g.
oder

♦Fertigfutterdose 850 g, Trockenbeifutter 200g, Haferflocken 100 g.
oder

♦ einer Fertigfuttermenge nach Angaben des Herstellers.


Ernährung während der Aufzucht
Der Nährstoffbedarf von jungen Hunden ist höher als der von älteren. Dies erklärt sich u.a. aus dem Aufbau bzw. der Neubildung von Körpergewebe.
Um diesen Bedarf zu erfüllen, wird die Energie- und Eiweißzufuhr erhöht.

Der Eiweißbedarf junger Hunde ist im Absetzalter am höchsten und nimmt kontinuierlich ab. Ihre Nahrung sollte - allein schon aus Verträglichkeitsgründen - vor allem aus hochwertigen, hochverdaulichen Eiweißen bestehen.
Vom dritten bis sechsten Lebensmonat beträgt ihr Eiweißbedarf etwa das zwei- bis dreifache des Erhaltungsbedarfs.
Vom siebten bis zwölften Lebensmonat macht der Eiweißbedarf das 1,1 bis 1,5fache des Erhaltungsbedarfs aus.
Große Rassen haben einen höheren Bedarf. Für diese gelten die höheren Mengenangaben.

Wissenschaftler empfehlen jedoch, kein maximales Wachstum anzustreben.

Ernährung alternder Hunde (Pflegehunde)
Aufgrund der weniger wirkungsvollen Verwertung der Nahrung im Verdauungstrakt des alternden Hundes sowie des geringeren Aktivitätsniveaus verändert sich dessen Nährstoffbedarf. Dies bezieht sich maßgeblich auf den Energiebedarf. Die Energieversorgung sollte um ca. 15 - 20 % redutziert werden.
Es muß darauf geachtet werden, daß die Energieträger leicht verdaulich sind. Diese Forderung gilt ebenso für das angebotene Eiweiß. Es muß zusätzlich eine hohe biologische Wertigkeit besitzen, um die deutlich schlechtere Verwertbarkeit zu kompensieren.
Aber nicht nur die Nahrung, auch die Futterrationierung sollte auf den alternden Hund abgestimmt werden. Die Futtermenge sollte dem Hund, auf 2-3 Rationen verteilt, über den ganzen Tag angeboten werden.

Futtermittelarten...
...tierischer Herkunft
Futtermittel tierischer Herkunft sind i.d.R. eiweißreich und energiearm. Fleisch verschiedener Tierarten ist in gleichem Maße zur Fütterung geeignet; es darf nicht zu fett sein.
WICHTIG: Kein rohes Schweinefleisch einschließlich Innereien wie Schlund, Herz, Nieren verfüttern !!!
Von rohem Schweinefleisch kann eine tödlich verlaufende Krankheit (Aujeszkysche Krankheit) mittels eines Virus auf den Hund übertragen werden, gegen die es noch keine wirksame Vorbeugung und noch kein Heilmittel gibt.
MERKE: Auch verdorbenes Fleisch wird durch abkochen nicht besser, denn nur die Keime werden abgetötet, nicht aber die Toxine (Gifte) !!!

Innereien, Schlachtabfälle vom Rind (Lunge, Euter,Vormägen)
wenig geeignet sind Milz, Ohren, Nabel- und Darmausschnitte, Schwarten, Sehnen, Knorpel, Geschlechtsteile, Fett.

Knochen können Schlundverstopfungen, Obstipation (Darmverstopfung), Darmverletztungen (Perforation) durch Knochensplitter verursachen. Zur Gesunderhaltung von Gebiss und Kaumuskulatur sind nur weiche Kalbsknochen zu empfehlen.

Große Seefische (Kabeljau, Schellfisch) enthalten hochwertige leichtverdauliche Eiweiße. Zu beachten ist jedoch, daß Fisch stets frisch und entgrätet verfüttert werden muß.

...planzlicher Herkunft
Futtermittel pflanzlicher Herkunft sind i.d.R. energiereich und eiweißarm.

Haferflocken können im Gegensatz zu Reis roh gereicht werden. Dadurch bleiben nicht hitzebeständige B-Vitamine erhalten. Zudem binden sie Wasser und enthalten Rohfaser.

Reis, ein vollwertiges Nahrungsmittel, wird vom Hund gerne aufgenommen. Unpolierter Reis ist gehaltvoller als handelsüblicher, aufbereiteter Reis. Er muß aber weich durchkekocht werden, bevor er verfüttert wird.

Maisschrot kann nach Quellenlassen roh verfüttert werden.

Ungesalzene Teigwaren
, Brotreste usw. sollten nur dann verfüttert werden, wenn sie zuvor geröstet wurden.

Sojaschrot; wegen seines hohen Eiweißgehaltes ist Sojaschrot (entöltes Preßbruchmehl der Sojabohne) als hochwertiges Hundefutter anzusehen und zu verwenden. Hoher Eiweißgehalt, leicht verdaulich.

Gemüse und Obst; Vitamin-, Mineralstoff-, Spurenelementlieferant.
Normalerweise fressen Hunde kein Gemüse aus eigenem Antrieb, dennoch wir es, kleingehackt und roh unter das Futter gemischt, aufgenommen. Da die meisten Vitamine nicht hitzebeständig sind, soll das Futter nicht gekocht werden. Alle grünen und frischen Gemüsearten, außerdem Wurzeln, Karotten und Petersilienwurzeln, auch Äpfel und Zwiebeln sind geeignet.
NICHT zu empfehlen sind Hülsenfrüchte und Kohlarten, sie führen leicht zu starken Blähungen des Darmes.

Fertigfuttermittel
Allgemeines zur Klassifizierung

Der Markt des industriell gefertigten Hundefutters gliedert sich, objektiv gesehen, in drei verschiedene Bereiche, die sich in erster Linie durch den Wasseranteil im Produkt unterscheiden.
  1. Feuchtfutter (Dosen)        70 - 85 % Wassergehalt
  2. Halbfeuchtfutter               25 - 40 % Wassergehalt
  3. Halbtrockenfutter             14 - 25 % Wassergehalt
  4. Trockenfutter                    9 - 14 % Wassergehalt
Eine weitere Unterteilung gibt das Futtermittelgesetz vor. Dort wird noch einmal unterschieden zwischen Alleinfutter und Ergänzungsfuttermittel.
  •  Alleinfuttermittel -muß geeignet sein, allein den Nahrungsbedarf des Tieres zu decken
  • Eränzungsfuttermittel -die nur in Ergänzung anderer Futtermittel den Nahrungsbedarf decken.
Inhaltsstoffe mit Bedeutung für den Hund, hier Alleinfuttermittel
Folgende Liste enthält die Mengenangaben für die essentiellen Inhaltsstoffe, bezogen auf den Erhaltungsbedarf pro kg Körpergewicht und Tag.

Quelle: NRC Richtlinien
Inhalt Einheit Erhaltungsbedarf
Fett g 1,0
Linolsäure mg 200
Aminosäuren    
Arginin mg 21
Histidin mg 22
Isoleucin mg 48
Leucin mg 84
Lysin mg 50
Methionin-Cystin mg 30
Phenylalanin-Tyosin mg 86
Threonin mg 44
Tryptophan mg 13
Valin mg 60
Mineralien    
Calcium mg 119
Phosphor mg 89
Kalium mg 89
Natrium mg 11
Chlorid mg 17
Magnesium mg 8,2
Eisen mg 0,65
Kupfer mg 0,06
Mangan mg 0,10
Zink mg 0,72
Jod mg 0,012
Selen mcg 2,2
Vitamine    
A IE 75
D IE 8
E IE 0,5
B1 mcg 20
B2 mcg 50
Pantothensäure mcg 200
Niacin mcg 225
B6 mcg 22
Folsäure mcg 4
B12 mcg 0,5
Cholinchlorid mg 25

Alleinfuttermittel können als Dauerfutter (unkritisch) gesehen empfohlen werden. Sie enthalten in der Zubereitung alle lebenswichtigen Stoffe und sind leicht zu verfüttern. Aufgrund ihrer Aufbereitung sind sie aber nicht immer fleischfressergerecht und im Verhältnis zu den Inhaltsstoffen teilweise zu teuer.

Die Analyse, d.h. die prozentuale Angabe der einzelnen Wirkstoffe, ermöglichen die Beurteilung des gehaltlichen Wertes. Der Vorteil von Alleinfuttermitteln liegt in der Ausgewogenheit, der einfachen Lagerung und Verfütterung gegenüber Schlachtabfällen,  die
bei nicht fachgerechter Lagerung und Zubereitung zudem noch ein hohes Risiko der Übertragung von Krankheitskeimen beinhalten. Beim Einkauf ist darauf zu achten, daß die Ware nicht abgelagert und ranzig oder gar mit Mehlwürmern durchsetzt ist.

Hundekuchen bestehen zu etwa 80% aus pflanzlichen Stoffen mit Zusätzen an tierischem Eiweiß, Mineralsalzen und Vitaminen. Ein Vorteil ihrer Verwendung als Beifutter liegt in der Beanspruchung des Gebisses.

Als Trockenfutter sind Produkte geeignet, die durchschnittlich ca. 400 J,  25 g Rohprotein und 6 g Fett pro 100 g enthalten.

Dosenware enthält Schlachtabfälle und Blut mit oder ohne Zusätze.

Trockenfleisch, meist ausländischer Herkunft, ist ein gutes und preiswertes Futtermittel, das einen 4-5fachen Eiweißgehalt von Frischfleisch aufweist. Es soll vor der Fütterung 1-2 Tage in lauwarmem Wasser aufgeweicht und danach mit dem Beifutter vermengt verfüttert werden.

     

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